Ausstellung – „Wir werden nicht vergessen“ – Rote Galerie Nürnberg

Portrait – Ausstellung der Opfer des NSU in der Roten Galerie
„Wir werden nicht vergessen“

Veronika Dimke

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Drei der zehn Opfer des NSU sind in Nürnberg ermordet worden. Sie wurden mitten aus dem Leben gerissen. Viel zu oft spricht man über die Täter, zu selten über die Opfer.

2001 verübte das NSU-Netzwerk einen Bombenanschlag in der Kölner Keupstraße. Wie auch in anderen Städten gründeten sich Bündnisse, die sowohl Aufklärung forderten, aber auch den Fokus auf die Opfer richteten. Jahrelang ermittelten die Behörden ausschließlich gegen die zum Teil schwer Verletzten und Geschädigten der Bombe und machten aus Opfern Täter. Medien und Öffentlichkeit griffen das Gerede von „kriminellen Ausländermilieus“ auf. Dies änderte sich erst 2011 mit der „Selbstenttarnung“ des NSU. Das erinnert an unsere Erfahrungen in Nürnberg, bei denen es nicht anders war und von „Döner-Morden“ gesprochen wurde.

In Köln gründete sich 2013 die Initiative „Keupstraße ist überall“. Auch die Künstlerin Veronika Dimke schloss sich diesem Bündnis an. Hier entstand die Idee, die Ermordeten würdig darzustellen, als Menschen mitten im Leben.

„Die Kunstwerke von Veronika Dimke sind so unglaublich lebendig. Sie bringen uns die 10 Menschen hinter den Schlagzeilen näher. Wir wollten Veronikas Werk als wir davon hörten, sofort in der Roten Galerie ausstellen. Die Gemälde werden tatsächlich nur dieses eine Mal zu sehen sein und dann am Ende der den Angehörigen geschenkt. Zwar sind die Bilder überall in den Medien präsent. Doch es ist kaum bekannt von wem die Gemälde sind. Die Leiterin des Menschenrechts-Filmfestivals, Andrea Kuhn, hat uns Veronika Dimke bereits im letzten Jahr vorgestellt. Sie war sofort von der Roten Galerie begeistert. Es ist quasi Kunst im Öffentlichen Raum. Durch die großen Schaufenster sind die Bilder unübersehbar und laden zur Auseinandersetzung ein.“ so Michael Ziegler, Vorsitzender der Karl-Bröger-Gesellschaft.

Die Vernissage am Sonntag, 8. Mai 2022 wird um 17 Uhr stattfinden.

ROTE GALERIE – Nürnberg – Kobergerstr. 57 und 59

Auch Familienangehörige der Opfer werden dabei sein. Ebenso bei der Finissage am 5. Juni, bei der die Bilder an Familienangehörige übergeben werden.
Kooperationspartnerin DIDF-Jugend Nürnberg