Womöglich weltfremd

Womöglich weltfremd

Eine kinotheatrale Wiederverwertung

Zwei Frauen fahren auf einem Floß übers Meer. Sie sind schon sehr lange unterwegs, mindestens seit gestern abend oder einem halben Jahrhundert. Sie hatten ein Ziel und sie hatten eine Aufgabe, aber beides scheint sich langsam aufzulösen in der unendlichen Weite des Ozeans. Mit dabei haben sie Erinnerungen, gebannt auf Filmrollen, eine Sammlung von Szenen und Situationen, Figuren, Konstellationen, Räumen. Und einen Projektor haben sie, der diese Erinnerungen nachts auf dem Segel ihres Floßes zu Bildern werden lässt. Bilder aus einem Theater, in dem absonderliche Dinge passieren. Es sind Aufnahmen aus dem TamS Theater, aus Aufführungen eines halben Jahrhunderts: Valentinaden und Brandstiftereien, Weltuntergänge und Riesenblödsinn, Königsdramen, Kassenschlager und Katastrophen. Nacht für nacht sehen sie sich diese Filme an. Versuchen sie ihre Erinnerung wachzuhalten oder ein Geheimnis zu ergründen, oder haben sie einfach nichts besseres dabei?
Unbeirrt fahren sie über das Meer und transportieren diese Bilder und Erinnerungen von einem Ort an einen anderen, von einer Zeit in eine andere, als wären sie ein Vermächtnis.

Ürsprünglich war das Projekt WOMÖGLICH WELTFREMD als ein „Film im Theater“ in der TamS Garage geplant. Aufgrund der aktuellen Entwicklung der Corona Pandemie hat sich der Regisseur Arno Friedrich entschlossen, das Projekt zunächst als „Theater im Film“ zu realisieren.

Regie und Konzept Arno Friedrich
mit
Tine Hagemann, Sophie Wendt
Ausstattung
Claudia Karpfinger, Katharina Schmidt

Online-Premiere am 9. Mai um 20:30 Uhr