Ich gehe gerne auf Friedhöfe, ich finde sie spannend uns das aus unterschiedlichen Gründen. Die Gräber, modern oder traditionell, mit ihren Inschriften sind oft Spiegel ihrer Zeit. Sie geben, in Kurzform wieder, was Menschen erlebten oder was den Angehörigen wichtig war. Trauer und Freude geben sich die Hand.
Eine gewisse Stille verbindet fast allen Friedhöfe.
Daher finde ich die Ausstellungen „unendlich still“ eine spannende Idee.
Initiiert wurde sie von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.
Die Ausstellung „unendlich still…“ findet vom 1. Mai bis 30. September 2022 zeitgleich an sechs Orten statt, und zwar auf je einem evangelischen Friedhof in den sechs Kirchenkreisen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Ein umfangreiches Begleitprogramm mit je eigenen Eröffnungsveranstaltungen, Künstlergesprächen, Vorträgen und Konzerten wird vor Ort in Kooperation mit den regionalen Kunstbeauftragten der Kirchenkreise entwickelt.
Leid, Sterben und Tod werden in unserer Gesellschaft heute nahezu ausgeblendet – und doch geht eine starke Faszination davon aus. Gerade Künstlerinnen und Künstler beschäftigen sich häufig mit existentiellen Problemen und Grenzerfahrungen sowie mit den letzten Fragen des Lebens.
Das Projekt will einen Diskurs anregen und soll durch die Verbindung einer historisch gewachsenen Friedhofskultur mit zeitgenössischer Kunst neue Einblicke in das Thema Tod und Friedhof ermöglichen.
In Nürnberg ist sie auf dem Johannisfriedhof zu erleben.